TAG 6
79KM | 254HM | Ø Temp 23° | Sonnig - bewölkt
Σ534KM | 1269HM
Erschöpft, aber motiviert: Auf nach Cuxhaven!
Die 204 Kilometer vom Vortag hatten mich ordentlich mitgenommen. Der nächste Morgen begrüßte mich mit Beinen, die sich wie nasser Beton anfühlten, und einem Magen, der mit mir auf Kriegsfuß stand – vermutlich die süße Rache all der zuckerhaltigen Snacks und Getränke, die ich als "Energiezufuhr" verschlungen hatte. Ein großes Dankeschön an meinen treuen Hafer-Porridge, der das Chaos in meinem Bauch wieder ein bisschen beruhigte und mich halbwegs funktionstüchtig machte.
Bei herrlichem Wetter und mit dem Rückenwind als treuem Begleiter machte ich mich auf den entspannten, nur noch 79 Kilometer langen Weg Richtung Cuxhaven. Die Route führte mich über die Weser und entlang der Nordseeküste, mit einer sanften Brise Meeresluft. In Cuxhaven gab es dann noch ein schönes Treffen mit einem meiner beruflichen Teampartner, Rik. Danach hieß es: Schnell auf die Fähre nach Brunsbüttel. In Brunsbüttel angekommen, war ich von den letzten zwei Tagen so erledigt, dass ich das EM-Finale komplett verschlief.
TAG 7
119KM | 572 HM | Ø Temp 22° | Sonnig - bewölkt
Σ653KM | 1841HM
Querfeldein nach Kiel
Am Tag 7 schlängelte sich meine Route querfeldein Richtung Kiel – vorbei am Nord-Ostsee-Kanal, wo die imposanten Schiffe fast wie Wolkenkratzer auf dem Wasser daherglitten. Danach führte mich der Weg an der tiefsten Landstelle Deutschlands vorbei – ja, selbst die Niederlande hätten hier applaudiert – und durch das kleine, weltbekannte Wacken. Ohne Heavy-Metal-Festival wirkte es fast friedlich mit seinen weiten Feldern. Die sanften Hügellandschaften der Umgebung boten ständig neue Ausblicke, und mein Rad schien sich über die Abwechslung genauso zu freuen wie ich. Jede Steigung wurde mit einer Prise Abenteuer gewürzt – und einem Schuss Schweiß. Aber genau das machte die Fahrt umso spannender.
TAG 8
19KM | 84HM | Ø Temp 23° | Sonnig - bewölkt
Σ672KM | 1925HM
Durchatmen und Auftanken mit Meerblick
Die erste Woche verging wie im Flug – voller neuer Eindrücke und Erlebnisse, die sich beinahe überschlagen haben. Zeit für den nächsten Regenerationstag, um wieder Kraft zu tanken und mein Equipment aufzurüsten – sprich: mehr Ladegeräte und Kabel, weil meine Technik nie genug Strom haben möchte. Außerdem genehmigte ich meinem treuen Drahtesel eine Schmierkur für die Kette – schließlich hatte er sich den Wellness-Tag auch verdient. Zur aktiven Erholung fuhr ich eine kurze Strecke mit moderater Belastung entlang der Ostseeküste. Der Weg führte mich durch dichte Buchenwälder und vorbei an Leuchttürmen. Schließlich landete ich an einem aktuell ruhigen Strand, ließ mich in einen Strandkorb plumpsen und gönnte meiner Seele eine entspannte Auszeit. Einfach mal nichts tun – und das mit bester Aussicht.
TAG 9
103 KM | 536 HM | Ø Temp 18° | Wetter Wechselhaft
Σ775KM | 2461HM
Gefährlicher Pfad und Küstenwetter
„Früh am Morgen ging es direkt entlang der Ostseeküste los. Ich folgte meiner Route bis zu einem schmalen Trampelpfad am Rande der Steilküste – atemberaubend schön, doch schnell wurde mir klar: Dieser Weg bot weit mehr Nervenkitzel als geplant. Der Pfad war eindeutig zu schmal; ein falscher Tritt und ich wäre wie ein Steinbrocken den Abhang hinuntergerollt. Nach 1.400 Metern konnte ich Richtung Landesinnere auf sicherere Wege abbiegen, die weiterhin mit großem Sicherheitsabstand zur Küste verliefen. Kurz darauf entschied sich das Wetter, all seine Facetten zur Schau zu stellen: sonnig, dann plötzlich bewölkt, starker Wind und schließlich leichter Regen – und das alles in einem 30-Minuten-Takt. Es war wie eine persönliche Modenschau: Jacke an, Jacke aus, Regenjacke an, schwitzen, Jacke wieder aus ... Spaß ist anders, aber die Landschaft? Die machte einfach alles wieder gut.“
TAG 10
72 KM | 624 HM | Ø Temp 20° | Sonnig - Bewölkt
Σ847KM | 3085HM
Frisch poliert ins nächste Land
„Kilometer um Kilometer rückte die nächste Landesgrenze näher – aber vorher gab es noch einiges zu entdecken. Zuerst das prächtige Wasserschloss Glücksburg. Danach die Grenzstadt Flensburg. Zufällig fuhr ich an einer Autowaschstation vorbei und nutzte die Gelegenheit direkt, um mein völlig verschmutztes Rad noch einmal auf Hochglanz zu bringen – schließlich wollte ich das nächste Land gebührend begrüßen. In Flensburg schlenderte ich durch die historische Altstadt und genoss am Hafen natürlich ein leckeres Fischbrötchen.“
Hej Dänemark
Direkt hinter Flensburg überquerte ich eine kleine Holzbrücke, und schon war es soweit: Willkommen in Dänemark! Keine Ahnung, was mich dort erwarten würde, aber eines war sofort klar – hier herrschte eine entspannte und ruhige Stimmung. Ich folgte dem Gendarmenpfad, einem historischen Küstenweg, der früher tatsächlich von Grenzgendarmen bewacht wurde – da fühlte ich mich gleich ein bisschen abenteuerlich. Der Pfad schlängelte sich entlang malerischer Küstenabschnitte, durch stille Wälder und weite Felder, immer mit einem grandiosen Blick auf das Meer. Die Landschaft und die wohltuende Ruhe verstärkten das Gefühl von Gelassenheit, das Dänemark für mich ab der ersten Sekunde ausstrahlte. Es fühlte sich an, als würde das Land sagen: „Kein Stress, alles mit Ruhe und Meerblick.“
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