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TAG 44

95KM | 664HM | Ø Temp 23° | Bewölkt - Sonnig

Σ3546 KM | 19718 HM

Im freien Fall

Als Kind erinnere ich mich noch daran, wie wir während eines Urlaubs den Rheinfall besuchten – ein Erlebnis, das mir bis heute im Kopf geblieben ist. Deshalb durfte der Rheinfall auf meiner Tour natürlich nicht fehlen. Als ich dort ankam, war es fast so, als wäre die Zeit stehengeblieben: Die Wassermassen stürzten noch immer mit beeindruckender Wucht in die Tiefe, und der Aussichtspunkt mitten auf dem Steinhügel des Wasserfalls war nach wie vor ein Publikumsmagnet.

Und ich? Ich stand wieder da, wie damals, und ließ mich von diesem Naturwunder hypnotisieren. Es gibt einfach Dinge, die nie an Faszination verlieren – und der Rheinfall gehört definitiv dazu.

TAG 45

85KM | 245HM | Ø Temp 27° | Sonnig - klar

Σ3631 KM | 19963 HM

Bonjour la France

Der nächste Tag brach an, und ich erinnerte mich an den gestrigen Abend am Zeltplatz, wo ich viele neue Leute kennengelernt hatte. Darunter auch die beiden jungen Franzosen Gianni und Justin. Die beiden hätten unterschiedlicher kaum sein können: Gianni, der Aufgedrehte, sprühte vor Energie, während Justin mit seiner ruhigen, gelassenen Art fast schon das perfekte Gegengewicht bildete. Die beiden waren auf einer Fahrradreise durch den Schwarzwald und befanden sich gerade auf dem Heimweg. Da das auch meine Richtung war, beschlossen wir, als Dreiergruppe weiterzufahren.

Unsere Unterhaltungen führten wir auf Englisch – und in allen Ländern, die ich bisher bereist hatte, war es absolut kein Problem, sich mit der Weltsprache zu verständigen. Kurz vor Basel trennten sich unsere Wege vorerst, und ich genoss die Uferpromenade mit ihren hübschen Cafés und dem herrlichen Blick auf die Altstadt erst einmal allein.

Nach meinem Abstecher in Basel radelte ich weiter ins achte Land meiner Reise: Viva la France! Und wie es das Schicksal wollte, trafen wir drei uns wieder und setzten die Tour fort bis zum nächsten Campingplatz in Mühlhausen. Dort besuchten wir ein kleines Festival mit experimenteller Musik. Zu Beginn stellte ich mir vor, dass hier die Hipster-Szene der gesamten Umgebung auftauchen würde. Aber weit gefehlt! Stattdessen glich das Festival einem Familienfest – von Jung bis Alt waren alle vertreten und offen für neue, ungewöhnliche Klänge. Zugegeben, es war die abgedrehteste Musik, die ich je gehört habe – aber gleichzeitig ein perfekter Ausklang für den Tag. Ein bisschen verrückt, ein bisschen magisch – und genau das Richtige.

TAG 46

77KM | 499HM | Ø Temp 31° | Sonnig - klar

Σ3707 KM | 20462 HM

Route des vins

Nach dem gestrigen Tag fuhr ich weiter Richtung Vogesen, den Gebirgszug an der Grenze zu Elsass. Entlang des östlichen Hangs schlängelt sich die Route über nahezu endlos geschwungene Weinberge. Gerade wenn man denkt, man habe die ultimative Traumkulisse entdeckt, überrascht die Strecke erneut – über den nächsten Hügel, und schon öffnet sich das nächste Märchenbild vor den Augen. Eine Aussicht schöner als die andere, jede fotogener als die vorherige – und der Finger am Auslöser kommt kaum zur Ruhe.

Inmitten dieser Kulisse schmiegen sich malerisch historische Dörfer an die Hügel, wie aus einem Bilderbuch. Verwinkelte Gassen führen vorbei an blumengeschmückten Fachwerkhäusern, die nur darauf warten, entdeckt zu werden. Und natürlich gibt es in diesen charmanten Orten jede Menge kulinarische Verführungen: kleine Läden und gemütliche Weinstuben, die das Herz eines jeden Feinschmeckers höherschlagen lassen. Ein Paradies, das alle Weinromantiker.

TAG 47

72 KM | 732 HM | Ø Temp 31° | Sonnig - klar

Σ3780 KM | 21194 HM

Ein biss Elsass

Meine Radroute führte mich weiter durch die traumhaft schönen Weinhänge des Elsass. Die Sonne brannte heute wieder gnadenlos, und bevor ich selbst zu einem Flammkuchen gegrillt werde, war mein Ziel, diesen lieber in einer Pause zu verspeisen.
Was meine Ernährung in den bisherigen 47 Tagen anging – naja, sagen wir, es war eine wilde Mischung. Bäckerwaren, Kuchen, ein bisschen Gemüse für den Vitaminanstrich, unzählige Gummibärchen, Säfte und Fertiggerichte, die auf meinem Campingkocher zubereitet wurden. Gesund? Eher semi. Der Flammkuchen fügte sich also perfekt in meinen „gesunden Plan“ ein. Also nutzte ich Google und TripAdvisor, um das nächstbeste Restaurant zu finden, und fuhr direkt los. Und es war ein Volltreffer. Der Flammkuchen mit traditionellem Munsterkäse und die perfekte Aussicht auf die Weinhügel waren ein absoluter Genuss.

TAG 48

80 KM | 578 HM | Ø Temp 21° | Sonnig - klar

Σ 3860 KM | 21772 HM 

Canal de la Marne au Rhin

Weiter ging es auf einer Fahrradstrecke entlang eines künstlich angelegten Kanals, der die Flüsse Marne und Rhein miteinander verbindet. Ursprünglich war dieser Wasserweg ganz dem Warentransport gewidmet – Kohle, Baumaterialien und landwirtschaftliche Produkte wurden hier über das Wasser geschippert. Heute? Heute tuckern gemütlich Freizeitboote und Touristenkreuzfahrten vorbei, während ich auf dem Radweg daneben in die Pedale trete und den nostalgischen Charme des Kanals auf mich wirken lasse.
Der Canal de la Marne au Rhin überwindet auf seiner Route beeindruckende Höhenunterschiede, was natürlich jede Menge Schleusen bedeutet. Während die Freizeitboote mit Geduld warten müssen, kann ich einfach mit einem Lächeln vorbeiradeln – ein kleiner Vorteil für uns Pedalritter!
Der Kanal schlängelt sich malerisch durch ein enges Tal in den Vogesen, vorbei an dichten Wäldern, kleinen Dörfern, historischen Brücken und charmanten Schleusenhäusern, die die Geschichte des Kanals zum Leben erwecken. Hier trifft technische Ingenieurskunst auf kulturelle Highlights und landschaftliche Schönheit – und das alles mit einem Augenzwinkern für die vielen Touristen und Abenteurer, die sich auf diese Reise einlassen.

TAG 49

120 KM | 308HM | Ø Temp 20° | Sonnig- klar

Σ3980 KM | 22080 HM 

Der rostige Riese

Weiter ging es zunächst wieder entlang eines von Menschenhand geschaffenen Wasserweges: dem Saar-Kanal. Nicht zu verwechseln mit dem Saar-Fluss – der Kanal ist quasi der schüchterne Zwilling, der parallel zur Saar verläuft. Ursprünglich, wie sein Kollege der Canal de la Marne au Rhin, diente er dem Warentransport. In Saargemünd endet dann das Parallelspiel, und der Kanal mündet in den Saar-Fluss. Ab da war ich wieder auf deutschem Boden unterwegs.

Ich folgte dem Fluss weiter durch Saarbrücken und stieß wenig später auf ein beeindruckendes Denkmal menschlicher Ingenieurskunst: die Völklinger Hütte ein UNESCO- Weltkulturerbe. Für Steampunk-Fans ist das hier ein wahres Fest für die Augen! Dieses monumentale Stahlwerk wirkt wie ein riesiger, rostiger Gigant aus Stahl und Eisen – direkt aus einer Zeitmaschine gefallen. Die massiven Hochöfen ragen bedrohlich und faszinierend zugleich in den Himmel und sind verbunden durch ein komplexes Labyrinth aus Rohren, Stahlkonstruktionen und gigantischen Fördertürmen. Es fühlt sich an, als hätte Jules Verne persönlich hier mitgebaut.

Heute ist das Areal ein imposantes Freilichtmuseum und lädt dazu ein, die gewaltigen Dimensionen und den industriellen Glanz vergangener Zeiten zu erleben – ein beeindruckendes Stück Geschichte, das man einfach gesehen haben muss.

TAG 50

80 KM | 231 HM | Ø Temp 26° | Sonnig - klar

Σ4060 KM | 22311 HM 

Die Saar in Bestform

Bevor die Saar in die Mosel mündet, zeigte sie sich mir noch einmal von ihrer schönsten Seite. Diese eindrucksvolle Strecke beginnt in Merzig, wo sie an der berühmten Saarschleife vorbeiführt. Weiter ging es an einem Steinbruch vorbei, dessen steile Felswände ein wenig an den Grand Canyon erinnern – zumindest im Miniaturformat. In Saarburg erwartete mich die historische Altstadt mit einem beeindruckenden Wasserfall mitten im Zentrum. Ein echtes Spektakel, das zusammen mit der alten Burgruine hoch oben ein unvergleichliches Ambiente schafft. Vorbei an charmanten Weinhängen mündet die Saar schließlich in Konz.

Rom(anze) in Trier

Man sagt ja, alle Wege führen nach Rom – meiner führte allerdings nach Trier. Und wer in Trier ankommt, merkt schnell, dass die Römer hier mächtig Eindruck hinterlassen haben. Ihr größtes Überbleibsel? Die Porta Nigra, ein riesiges Stadttor, das so imposant dasteht, dass ich fast erwartet hätte, es würde sich wie ein antikes Portal öffnen und mich direkt ins alte Rom beamen. Das wäre mal eine Zeitreise mit Stil!

Stattdessen landete ich „nur“ in der barocken Altstadt – ganz ohne Beamen, aber mit ordentlich Flair. Besonders abends, wenn die historischen Gebäude sanft beleuchtet werden, verwandelt sich Trier in eine zeitlose Romanze aus Licht, Geschichte und Gassenflair. Wer braucht schon ein Portal ins alte Rom, wenn man hier so viel Atmosphäre zum Verlieben hat?

Europa_7_Karte.png

ETAPPE 7

ZUR ETAPPE 8

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