top of page
Etappe_1_Karte_1.png

ETAPPE 4

TAG 27

5KM | 50HM | Ø Temp 17° | Bewölkt mit Regenschauern

Σ2147 KM | 8667 HM

Brillen-Dilemma

Gestern Abend passierte mir ein kleines Malheur – nennen wir es die „Sonnenbrillen-Katastrophe“. Während eines entspannten Telefonats mit meiner Freundin machte ich es mir gemütlich, ohne zu bemerken, dass meine treue Sonnenbrille direkt unter mir lag. Unbemerkt wälzte ich mich genüsslich hin und her – mit verheerenden Folgen. Beide Bügel rissen aus der Fassung. Sicherlich würden viele jetzt sagen: „Kauf dir doch einfach eine neue!“ Aber so einfach war das nicht, denn diese Brille hatte Sehstärke, und ohne sie bin ich praktisch blind wie ein Maulwurf. Außerdem wollte ich bei starker Sonne und hoher UV-Strahlung meine Augen keinem Risiko aussetzen – Augenschäden? Nein, danke!
Zuerst war ich geschockt, dann stellte sich ein Hauch von Verzweiflung ein. Glücklicherweise beruhigte mich meine Freundin, und mit klarem Kopf begann ich nach einer Lösung zu suchen. Der erste Schritt? Zittau verlassen und per Zug in die nächste größere Stadt fahren – Ziel: Dresden.

Dresden

Dresden angekommen und bei sonnigem Sonntagswetter ließ ich es mir nicht nehmen, das Stadtflair in vollen Zügen aufzusaugen. Nicht umsonst wird Dresden „Elbflorenz“ genannt – beeindruckende Bauwerke wie die Frauenkirche und die Semperoper schaffen eine unvergleichliche Atmosphäre, die Menschen aus aller Welt magisch anzieht. Nach all dem Trubel sehnte ich mich jedoch nach einer kurzen Verschnaufpause und fand einen kleinen Hinterhof mit einem gemütlichen Café – perfekt, um meine Koffeinsucht mit Kaffee und Kuchen zu stillen. Die beste Art, eine Sightseeing-Pause zu genießen.
Am Abend legte die Stadt dann noch eine Schippe drauf: Überall in der Stadt verteilt spielten Straßenmusiker, deren Klänge Dresden eine ganz besondere Stimmung verliehen. Dazu tauchte eine warme Abendröte die Stadt in ein magisches Licht, das die Atmosphäre noch bezaubernder wirken ließ.

TAG 28

52KM | 206HM | Ø Temp 25° | Sonnig - leicht bewölkt

Σ2199 KM | 8873 HM

Klare Sicht

Mit Anbruch einer neuen Woche stürmte ich gleich nach Ladenöffnung den nächstgelegenen Optiker. Seine erste Einschätzung? Nicht gerade ermutigend – er machte mir wenig Hoffnung auf eine Reparatur. Doch mit ein bisschen Überredungskunst und meiner geschilderten Situation konnte ich ihn überzeugen, es zumindest am Vormittag zu versuchen. Zur Sicherheit legte ich mir parallel eine Backup-Lösung zu – eine klassische Clip-on-Sonnenbrille, die mich direkt in die 80er zurückkatapultierte. Stylisch? Naja. Funktional? Absolut. Als ich später zurückkehrte, kam die große Erleichterung: Der Optiker hatte die Brille tatsächlich gerettet! Mit speziellem Kleber brachte er die Bügel wieder an und passte die Brille sogar noch an. Mein Held des Tages! Mit großem Dank und noch größerer Erleichterung machte ich mich wieder auf den Weg – elbaufwärts, Richtung Sandsteingebirge. Eine Etappe, auf die ich mich besonders freute – jetzt mit frisch reparierter Sonnenbrille und einem Lächeln auf den Lippen.

Entdecke alle Bilder und Strecken über kommot

TAG 29

141 KM | 499 HM | Ø Temp 25° | Sonnig - klar

Σ2340 KM | 9372 HM

Im Elbtal über die Grenze

Die letzten drei Tage hatten mir nur eine magere Kilometer-Ausbeute von 121 km eingebracht – aber das gab mir die Gelegenheit, meine Batterien wieder voll aufzuladen. Also fasste ich den Entschluss, jetzt ordentlich Kilometer zu machen. Der Radweg durch das Elbtal schien wie für mich gemacht: eine asphaltierte Strecke, schön abseits der Hauptstraße, flach und entkoppelt – und dazu eine atemberaubende Landschaft, die sich malerisch durch das Tal schlängelte. Genau das, was ich brauchte, um wieder Fahrt aufzunehmen! Bereits gestern führte mich der Weg durch die Sächsische Schweiz, vorbei an der beeindruckenden Bastei, und heute ging es über die Grenze nach Tschechien, wo die Böhmische Schweiz auf mich wartete. Der Übergang fühlte sich fast nahtlos an, als würde die Natur einfach weiterfließen. Schließlich verließ ich die Elbe und stieß auf die Moldau – ein Flusswechsel und ein neues Kapitel meiner Tour – mit ordentlich Kilometerpotenzial!

TAG 30

68 KM | 394 HM | Ø Temp 24° | Sonnig - klar

Σ 2408 KM | 9766 HM 

Prag und Trubel

Für alle, die noch nie in Prag waren: Ich kann nur sagen, es lohnt sich – aber nur zur richtigen Zeit! Die Stadt hat alles – prächtige historische Gebäude, eine Fülle von Attraktionen und eine lebendige Kultur- und Kunstszene. Normalerweise genieße ich meinen Urlaub lieber antizyklisch, um den Trubel zu vermeiden und alles in Ruhe aufzusaugen. Doch an diesem Tag landete ich mitten im geschäftigen Treiben der Menschenmassen. Da ich die Stadt bereits kannte, war meine Entscheidung schnell klar: Frühstücken und dann direkt raus. Ich kämpfte mich zunächst durch das Gedränge und fand schließlich in einer erstaunlich ruhigen Ecke, nur einen Steinwurf von der Karlsbrücke entfernt, ein Frühstückslokal. Perfekte Entscheidung! Gestärkt und zufrieden ging es dann weiter in einen Park, wo ich auf einen entspannten Radreisenden traf – Duncan. Schon beim ersten Plausch wurde mir klar: Duncan und ich könnten nicht unterschiedlicher sein. Er ist der Draufgängertyp, der einfach seine Taschen mit dem Nötigsten vollstopft, was gerade griffbereit liegt, und sich ohne Plan und Bedenken ins Abenteuer stürzt – nach dem Motto: „Komme, was da wolle – irgendwie geht’s schon gut.“ Und ich? Der Planer durch und durch. Jedes Detail durchdacht, jedes Risiko abgewogen, und meine Ausrüstung ist ein fein abgestimmtes System. Alles hat seinen Platz – und wehe, es weicht davon ab.
Trotz unserer Unterschiede fanden wir schnell eine Gemeinsamkeit: die Leidenschaft fürs Fahrradreisen. Und so endete der Tag bei einem Bier und einer Pizza, während wir uns über Gott und die Welt unterhielten – zwei Welten auf zwei Rädern, vereint durch das Abenteuerlust-Virus.

TAG 31

90 KM | 1413 HM | Ø Temp 22° | Bewölkt

Σ2498 KM | 11179 HM 

Der Kindergeburtstag ist vorbei

Wenn ich den 31. Tag hinter mir habe, ist es offiziell: der erste volle Monat meiner Fahrradreise liegt hinter mir. Aber bis dahin hieß es erst mal, diesen Tag zu überstehen – und das bedeutete Klettern, und zwar wortwörtlich. Meine geplante Strecke führte mich parallel zur Moldau. Man sagt ja oft: „Wer entspannt mit dem Fahrrad reisen will, soll einem Fluss entlangfahren.“ Schön flach, meinten sie. Einfach rollen lassen, sagten sie. Die Moldau aber? Die hatte offenbar ganz andere Pläne.

Die Fahrradroute entlang dieses Flusses ist wie ein endloser Achterbahnritt. Es geht ständig rauf und runter, und flache Abschnitte? Fehlanzeige. Stattdessen pumpen die Beine, während ich mich die Hügel hochquäle, nur um gleich wieder herunterzusausen. Und die Moldau selbst? Die zeigt sich nur gelegentlich zwischen den Hügeln, als würde sie mich aus sicherer Entfernung belächeln.

TAG 32

107 KM | 1260 HM | Ø Temp 25° | Sonnig - bewölkt

Σ2605 KM | 12439 HM 

Radwanderer

Die nächsten Höhenmeter warteten auf mich, und ich machte mich bereit, sie anzugehen. Die Radroute durch Tschechien führte nicht über separate Radwege, sondern größtenteils über schmale, einsame Landstraßen . meiner Erleichterung zeigte sich, dass die tschechischen Autofahrer überraschend rücksichtsvoll waren. Entgegen mancher Schauergeschichten wurde ich nicht von drängelnden Autos bedrängt, sondern freundlich und respektvoll überholt.

Ich war mehr als froh, dass ich mich entschieden hatte, mein Gepäck minimalistisch und leicht zu halten. Mein Mountainbike mit seiner kleinen Übersetzung für steile Anstiege war ein echter Lebensretter und machte die nächsten Etappen erträglich. Da noch über zweitausend Kilometer vor mir lagen, hieß es: Kräfte gut einteilen und keine unnötigen Heldentaten riskieren. Das bedeutete, jeden Anstieg in gemütlichem Tempo zu nehmen – fast so langsam wie ein Wanderer, aber immerhin auf zwei Rädern. Stück für Stück sammelten sich so die Kilometer – und genau so sollte es an diesem Tag sein. Langsam, aber stetig.

TAG 33

90 KM | 1280 HM | Ø Temp 27° | Sonnig bewölkt

Σ2695 KM | 13719 HM 

Český Krumlov

Ich kannte Český Krumlov vorher nicht, aber diese kleine Stadt, eingebettet in sanfte Hügel, hat mich wirklich überrascht und begeistert. Wer von der Nordseite anreist, stößt direkt auf die Mantelbrücke – ein eindrucksvolles Tor zur Altstadt. Diese Brücke verbindet das Schloss, samt seinem imposanten Turm, mit der äußeren Verteidigungsanlage und ist selbst ein Meisterwerk der Architektur.

Sobald man durch die Mantelbrücke hindurch ist, öffnet sich die historische Altstadt, die von einer Schleife der Moldau umrahmt wird. Die verwinkelten Gassen, bunten, historischen Häuser und kleinen Plätze laden förmlich dazu ein, sich zu verirren – und das mit Freude. Kein Wunder, dass Český Krumlov auf der Liste des UNESCO-Weltkulturerbes steht. Diese Stadt ist ein echtes Juwel, voller Geschichte, Charme und einem Hauch von Magie, die jeden Besucher verzaubert.

Servus Österreich

Nach der erlebnisreichen Stadterkundung von Český Krumlov warteten natürlich die nächsten Höhenmeter auf mich – die Berge machen eben keine Pause. Nach einigen Anstiegen stieß ich auf den Moldaustausee, ein schönes Erholungsgebiet, das mich förmlich zu einer kurzen Verschnaufpause einlud. Genau die richtige Zeit für meine routinemäßige Koffeinzufuhr – denn ohne Kaffee kein Weiterkommen!
Eine kurze Fährüberfahrt und noch ein letzter Anstieg, und schon war ich in Österreich. Direkt hinter der Grenze lockte mich der Aussichtsturm „Moldau-Blick“. Oben angekommen, wurde ich mit einem gigantischen Ausblick auf die Moldau und die vielen Kilometer, die ich bereits zurückgelegt hatte, belohnt. Ein Moment, der mich mit Stolz auf meine bisherige Leistung erfüllte.
Einige Kilometer später fand ich einen wunderschönen Zeltplatz mit einem kleinen Bachlauf – perfekt, um den Tag bei tollen Gesprächen und einem wohlverdienten Feierabend entspannt ausklingen zu lassen. Genau das Richtige nach einem Tag voller Höhen, Ausblicke und neuer Kilometer!

Überhitzt

Schon beim Aufwachen merkte ich: Heute wird es richtig heiß. Nachdem ich meine Sachen wieder verstaut hatte, war ich bereits so durchgeschwitzt, dass ich mich direkt im Bach abkühlen musste. Der Tag versprach totale Windstille, pralle Sonne und eine UV-Strahlung, die sogar einen Sonnenschirm ins Schwitzen gebracht hätte. Und als ob das nicht schon genug wäre, warteten weitere Steigungen auf mich.
Bei jeder Steigung, ohne den Hauch von Schatten oder Wind, konnte ich förmlich spüren, wie die Sonne auf meiner Haut brutzelte. Ohne Fahrtwind und bei sengender Hitze hieß es: regelmäßig Schatten suchen und Pausen einlegen, bevor ich wie ein gekochtes Ei endete.
Nach schweißtreibenden 32 Kilometern und 660 Höhenmetern zog ich die Notbremse und machte Feierabend.

TAG 34

 32KM | 660HM | Ø Temp 32° | Sonnig - klar

Σ2727KM | 14379 HM 

Europa_5_Karte.png

ETAPPE 5

ZUR ETAPPE 6

Entdecke alle Bilder und Strecken über kommot

Entdecke alle Bilder und Strecken über kommot

Entdecke alle Bilder und Strecken über kommot

Entdecke alle Bilder und Strecken über kommot

Entdecke alle Bilder und Strecken über kommot

Entdecke alle Bilder und Strecken über kommot

bottom of page